Unser Geist ist ein Improvisationskünstler. Erstaunlich, dass das so gut funktioniert. Noch erstaunlicher ist, dass wir davon nichts mitbekommen!
Was machen wir mit einem Gehirn, das mehr einer Bastelkammer gleicht, denn einer Präzisionswerkstatt? Wie sollen wir umgehen mit einem sich selbst betrügenden Geist, der lediglich über einen verzerrten Blick auf die Wirklichkeit verfügt?
Wenn, wie Theodosius Dobzhansky es behauptete, in der Biologie nichts Sinn macht, außer im Licht der Evolution, dann sollte sie uns auch in unserem Kopf begegnen. Dass sie dort gleich in zweifacher Hinsicht auftritt, überrascht am Ende aber doch.
Die Welt entwickelt sich weiter – was ist mit Dir? Wohin geht deine Reise?
Sie haben in den vorherigen Blogbeiträgen unter der Überschrift „Mehr Hirn für …“ bereits eine Reihe Improvisationen unserer geistigen Maschinerie kennengelernt. Die funktionieren in der Regel sehr zuverlässig, aber nicht immer!
Ist Ihnen schon einmal der Begriff des Gedankenstroms begegnet? Er geht auf William James zurück, der vor über einhundert Jahren in Worten festzuhalten versuchte, was sich in unserem Geist abspielt, während wir still vor uns hinüberlegen.
Zu wissen, warum etwas passiert, ist von immensem Wert. Denn damit lässt sich die Qualität der eigenen Vorhersagen verbessern.
Zu den Kniffen, die unser Gehirn entwickelt hat, gehört das Vorhersagen. Vorhergesagt wird nicht nur gelegentlich, sondern permanent. Wir können keinen Schritt machen, ohne dass unser Gehirn vorhersagt, wo der Fuß landen soll!
Was ist die Wirklichkeit? Wie finden wir sie? Wie viel Wirklichkeit können wir erkennen? Oder ist die Wirklichkeit gar eine Täuschung? Das sind Fragen, die Menschen seit zweitausend Jahren stellen. Jedoch ohne eine Vorstellung davon, wie unser Geist funktioniert, lassen sie sich nicht beantworten.
Es gibt zehn Dinge über unser Gehirn, die jeder wissen sollte. Denn wenn wir besser verstehen, wer wir sind und wie wir funktionieren, können wir unser Leben eher zu unserer Zufriedenheit gestalten.